Hier, um die Kraft, Dränglichkeit und Arbeiterklassen-Gesinnung zu illustrieren, ein poetisches Beispiel aus der Sammlung sowjetdeutscher Dichtung.

In der Schmiede
Gerhard Sawatzky
I
Schwarz und blank,
brennstoffreich
an dem Schmiedeherde
liegt die Kohle.
Jahre, Jahrelang
hat sie geruht
im tiefen Schoss
der alten Mutter Erde.
Durch Höllenhitze, Zentnerdruck
ist das schwarze Gold gediehen.
Der Kohle hat die lange Qual
erst Schaffenskraft verliehen.
II
Schaffensmutig,
ernst und kühn
voll Kraft und Hass
die beide – lang geschürt,
steht am Fluss der neuen Zeit
das Arbeitsvolk.
Zum fremden Wohl
hat ewiglang
den Hammer und die Sichel es geführt.
Lasttierqualen und Herrscherwut
haben die schlummernden Kräfte entfacht.
Zum Freiheitskämpfer ist‘s durch Pein,
zum schaffenden Menschen erwacht.
III
Schwarz und dunkel ist die Nacht,
gar mancher liegt in Ruh;
doch in der kleinen Schmiede pocht
und klingts und hämmert immerzu.
Das Kohlefeuer glüht und sprüht
und loht beim Riesenkraftentfalten
es weicht den Stahl und hilft dem Schmied
ihn nach Belieben zu gestalten.
Die Schmiede stehn im Wiederschein
der roten Glut. Die Augen strahlen,
von blosser Arme kräft‘gem Schwung
die Hämmer sausend niederfallen.
Der Amboss klingt in wildem Takt,
die Hämmer immer ems‘ger tanzen.
Aus alter Pflugschar schmiedet man
Nicht Spaten – Partisanenlanzen.