Bei der Recherche nach dem avantgardistischen Komponisten Alfred Schnittke habe ich einen Zeichentrickfilm aus meiner Kindheit wiederentdeckt. Rikki-Tikki-Tavi ist ein sowjetischer Multfilm oder Multik von 1976 nach dem Märchen von R. Kipling.
Der schlaue Mangust überwindet die niederträchtige Kobra. Das hat mich einst sehr geprägt. Und beim erneuten Ansehen habe ich gemerkt, wie toll dieser Film gemacht ist und wie traurig es ist, dass er es nicht über den Eisernen Vorhang geschafft hat. Er ist so anders als die uns geläufige Bildsprache der Disney-Filme, mit den ewig gleichen Gesichtern und Hintergründen und der austauschbaren Musik. Und im Gegensatz zu der amerikanischen Variante, sind die Hauptpersonen keine Kolonialherren sondern eine normale indische Familie. Wie in der ursprünglichen Geschichte.
Hier geht’s zur russischen Version von Rikki Tikki Tavi (Länge ca. 20 min).

Ich habe noch Filme mit englischen Untertiteln gefunden, aber für Kinder ist das ja nichts. Schade, dass es noch keine deutsche Synchronfassung gibt. Ein Verlust. Aber vielleicht verstehen Kinder das ja auch ohne Worte?


Korrektur 2021. Ein aufmerksamer Leser, eine aufmerksame Leserin, hat mich darauf hingewiesen, dass Schnittke nicht für diesen Multik die Musik komponiert hat. Es war ein gewissen Witalij Gewiksman. Schnittke hat für einen Film über den tapferen Mangus Rikki Tikki Musik gemacht. Aber für einen mit realen Schauspielern aus dem Jahr 1975. In den Kommentaren ist ein Link dazu zu einer indisch synchronisierten Fassung. Ich habe nur noch eineim russischen Original entdeckt:
Das hätte mir auffallen können, dass die Musik ganz anders ist, ist es aber nicht.
Asche auf mein Haupt. Aber zu diesem neuen Film und den Eindrücken beim schauen, habe ich in Zukunft einen neuen Post gemacht.
voilà:
https://scherbensammeln.wordpress.com/2021/09/19/rikki-tikki-tavi-reloaded/