Schäferhunde-Länderkunde
Wenn wir unseren deutschen Schäferhund haben, haben die Iren ihren Irish Setter. Folgerichtig haben die amerikanischen Einwanderer ihren amerikanischen Cockerspaniel. Die alten Engländer ihre Olde English Bulldogge. Aber was ist mit den jüngeren?
Hat Bern seinen Sennenhund?
Hat Peking seinen Pekingesen? Oder eher den Shih-Tzu? Der Shih-Tzu ist ein robuster, sehr stark behaarter Hund mit „arroganter“ Körperhaltung. Sowas aber auch, legt er die arrogante Haltung ab, sobald er nach Wuhan kommt oder gar in die Mongolei?
In Yorkshire darfst du dementsprechend nur noch mit einem Yorkshire-Terrier gesehen werden, sonst wirst du mit Teebeuteln beworfen. Noch dampfenden Teebeuteln. Also sieh dich vor.
Nach Polen darfst du nur mit dem Polnischen Niederungshütehund einreisen. Reizende Tiere. Und so anhänglich.
In Frankreich gibt’s konsequenterweise die französische Bulldogge für alle Einreisenden, welche die Schiebetüren vom Flughafen passieren. Oder so einen Idefix, den Hund von Asterix. Ist das nicht eine Art Terrier? Was ist mit dem Hahn? Dem stolzen Hahn der Gallier? Muss er zusätzlich mit? Muss man ihn verzollen?
In Belgien kannst du von Gesetz wegen nur heimisch werden, wenn du so einen wie Struppi von Tim und Struppi an der Leine führst. Aber du musst ihn ausschließlich mit Pommes füttern. Oder müssen dort alle Hunde Struppi heißen? Wie war das? Das gäbe vielleicht ein Kuddelmuddel auf der Hundeauslauffläche im Park. Die Struppiesierung Belgiens schreitet voran!
Was ist eigentlich mit den Menschen in Afghanistan? Kriegen sie auf dem Amt nur eine Geburtsurkunde ausgestellt, wenn sie einen stolzen Afghanen an der Seite führen? Wahrscheinlich nur, wenn der stolze Afghane auch einen stolzen Stammbaum aufweisen kann. Der Hund jetzt, nicht der Mensch. Ich komm schon ganz durcheinander.
Bei Norweger denken wir an Pullover, schon mal was von einem Norweger Elchhund gehört? In Oslo niemals ohne. Das wäre ein No-Go, sie würden dich aus jedem Café und jedem Restaurant schmeißen, wenn du dich mal ohne zeigen würdest. Ohne Maske, jederzeit, ohne Norweger Elchhund: RAUS hier!

Eine Deutsche Dogge gibt’s auch. Mich hat aber noch nie jemand darauf angesprochen, ob wir wegen dieser Dogge hierher gekommen sind. Obwohl. Schöner Hund. Flößt einem Respekt ein.
Gute Idee eigentlich, das mit den Hunden. Freunde des Menschen und so weiter. Und beugen sogar der Einsamkeit vor, die du in den ersten Jahren in einem fremden Land verspürst.
Es müssten aber strikte Einreiseregelungen herrschen, wo kämen wir denn da hin? Wir sind ja in Deutschland, alles muss geregelt sein. Bei einer weniger als zwei Wochen dauernden Reise würde ein Deutsches Kurzhaar reichen, das ist so eine Dackelrasse. Bei mittleren Aufenthalten im Land bis zu zwei Jahren wird die Mitnahme eines Schäferhundes empfohlen und bei endgültigem Niederlassen mit Bleiberecht für mehrere Generationen kommt nur eine Deutsche Dogge infrage. Wohin muss ich mich gleich wenden, um diese Kleine Eingabe im Bundestag einzureichen?