Die Reste eines alten Krieges

Die Reste des alten Krieges sind noch nicht ganz verschwunden. Einige Jahrzehnte Ruhe, mehr ist es nicht. Es ist noch nicht so lange her, nur wenige Generationen, da sahen die Straßen von Hamburg ebenso aus wie die von Mariupol, Bakhmut oder Cherson heute. Klaffende Lücken zwischen den Ruinen. Traurige Trümmer*. Überall Steinhaufen, zerrissene Stoffe. Scherben und Blut. Keine Orte für Menschen.
Eine alte Oma aus dem ukrainischen Tschassiv Jar sagte kürzlich einem Reporter gegenüber, sie fühle sich wie in der Hölle.


Wie lange wird es diesmal dauern, bis die sichtbaren Wunden geschlossen sind. Von den unsichtbaren ganz zu schweigen. Wie lange wird dieser vom Kreml immer wieder als militärische Operation bezeichnete Angriff nachwirken? Eine Operation, die Wunden schafft in Städten, Körpern und Seelen der Menschen. Die Auswirkungen werden lange spürbar bleiben, nicht nur in der Ukraine, nicht nur in dem Land, dass der russische Präsident überfallen hat, sondern auch in seinem eigenen.

Legen sich die neuen Wunden über die anderen, älteren? Oder werden die alten Wunden dadurch erst aufgerissen? Das Trauma bei denen, die schon den letzten Krieg erlebt hatten, wird reaktiviert.
Den Alten geht es nicht gut. Die Alpträume sind wieder da.

Doch, solange die Bombenkrater rauchen, ist das eine nebensächliche Frage. Der Krieg muss beendet werden. Darin sind sich alle einig. Dennoch dauert er an. Dauert die Zerstörung an. Die Flucht. Der Tod.

Ich werde nach meiner Meinung gefragt. Meine persönliche Meinung. Als ob das von Bedeutung wäre. Ich werde als etwas zu Russland Gehöriges erkannt und soll Position beziehen. Als ob das am Ausgang des Krieges was ändert, wie ich denke.

Doch dieser Krieg ist nicht nur ein Gemetzel mit Waffen, sondern auch mit Informationen. Es wird versucht, in unsere Köpfe zu kriechen, um dort Stimmungen zu erzeugen. Ich benutze hier die passive Form, weil es ein vielköpfiges, virales Etwas ist, kein eindeutiger Feind, keine Person, kein Gegenüber, mehr so ein Nebel aus Falschinformationen und Gegendarstellungen. Gelenkte Information, eine allgemeine Verunsicherung, und zwar nicht die erste, die es gab.

Außerdem, eine Meinung ist vielleicht nicht wichtig, aber wenn aus vielen Tausend Meinungen eine Masse erzeugt wird, dann gewinnt sie doch Gewicht, dann wird sie zu einem kalkulierbaren Werkzeug. Denn Masse lässt sich manipulieren, Masse lässt sich vereinnahmen und bewegen, wenn auch schwer. Aber wenn sie mal in Fahrt kommt, ist sie schwer aufzuhalten.

Klar ist es nicht leicht, dem auf den Grund zu kommen, was gerade wirklich geschieht, was wahr ist, oder was nur als Mittel zum Zweck der Gefolgschaft dient.

Kann Meinung, als Meinung einer einzelnen diesem Informationsfluss was entgegensetzen? Auch wenn sie an sich nicht wichtig ist. Unterzugehen droht im lauten aufgeregten Geschrei. Leiser ist als die derjenigen, die Straßendemos organisieren, die so überzeugt ihre Meinungen hinausdröhnen und nicht merken, dass es doch nur Parolen sind, dass sie einem Fänger auf den Leim gehen. Sollen sie sich benutzen lassen. Irgendwann gibt es ein böses Erwachen. Hoffentlich.

Vor Wochen war ich bei einem Seminar mit lauter jungen Leuten aus der rd community. Sie waren verzweifelt, denn der Informationskrieg hat tiefe Breschen in ihre Familien geschlagen. Alle Familien waren betroffen. Meine Aufgabe war es, einige Erklärungen zu präsentieren, weshalb Verwandte, Freunde, nicht nur ältere, auch viele Junge sind darunter, so empfänglich für Putins Propaganda sind. Wie es zu diesem Konflikt der Generationen kommen konnte. In manchen Familien wird nicht mehr über die Ukraine gesprochen. In anderen wird noch immer heftig gestritten. Besonders zwischen der Kinder- und der Elterngeneration. Aber nicht immer sind diejenigen, die eine vom Kreml gestreute vertreten, älter. Nicht immer. Aber oft.

Ich habe nicht gesagt: kehrt der Familie den Rücken. Basta. Macht euer Ding. Das ist zwar legitim, aber nicht für alle machbar. Obwohl, wenn ich so recht drüber nachdenke. Generationenkonflikte gab es schon immer, seit den alten Griechen und noch davor. Die Jungen haben anders gedacht, die Jungen mussten in die Welt, raus aus der Sphäre der Alten. Das ist normal.

Aber wenn sich Kriegsmächte in die Familien einmischen, ist nichts mehr normal. Und in der seltsamen abgeschotteten Geschichte der RD ist der Generationenkonflikt anders. Nicht wie bei den Hiesigen und ihren Achtundsechziger-Eltern.

Zunächst ist da die Frage der Generationen. Meine These ist, bei Russlanddeutschen es nicht nicht nur der Konflikt zwischen zwei aufeinanderfolgenden Generationen. Diejenigen, die hier sozialisiert wurden oder hier geboren sind, sind mindestens drei Generationen von ihren Eltern entfernt. Mindestens.
Durch die konservierte Kultur innerhalb der zum Teil abgeschotteten deutschen Gemeinschaften vor dem Zweiten Weltkrieg, sind einige auf dem Stand von 1860 geblieben. Andere sind bei 1920. wieder andere in den 1950erjahren angekommen. Diese Siedlungen waren Konserven, die keine Luft und wenige Einflüsse hineingelassen haben. Und nach dem Krieg, in der Gefangenschaft, auch da war nichts mit Revolution. Mit freier Liebe. Mit niederreißen von Zäunen. Wie denn, wenn du hinter Stacheldraht gefangen bist. Abgeschnitten von allem.

Steile These? Vielleicht.
Aber allein der Wechsel der Systeme, die meisten der Elterngeneration sind in einem anderen System aufgewachsen, ist ein tiefer Abgrund. Und ich werte nicht. Es war einfach anders. Eine andere Welt. Aber egal, wie ich das bewerten würde, der Sowjetstaat war ebenfalls abgeschottet. Es ist wie im eigenen Saft schmoren. Nur wenige durften raus.

Konserve ist ein gar nicht so falsches Bild dafür. Es hat sich eine eigene Kultur ausgebildet, nicht schlechter, nur anders, die Verbindung, der Fluss und der Austausch mit anderen Ländern waren erschwert. Die Jugend damals war hungrig nach frischen Ideen. Alle jagten nach Platten aus dem Westen, obwohl sie verpönt war und anfangs sogar verboten. Abba im Radio, das war schon später.

Ich spreche jetzt für die zweite Generation der Russlanddeutschen hier, oder die anderthalbte. Die meisten unserer Eltern kamen als junge oder erwachsene Menschen in ein neues System. In ein fremdes Land. Das sie nicht mit offenen Armen empfangen hat. Das sie nicht anerkannt hat. So hingen sie lose im Raum. Weder dort zugehörig, noch hier.

Erst vor kurzem war im swr Fernsehen eine Doku zu sehen, wo es hieß: Die Russlanddeutschen. Sie leben unter uns, sie arbeiten bei uns, aber gehören sie wirklich dazu? So oder so ähnlich. Keine Lust, das jetzt nachzuschauen.
Wir waren, und wir sind noch immer Fremdkörper. Also ich würde mich nicht wundern, wenn sich einige dadurch nicht gerade angespornt fühlen, sich zu integrieren. Wenn sie sich dem alten, dem ursprünglichen System zuwenden. Es sind so viele Kränkungen entstanden. Und Kränkungen sind nicht zu unterschätzen.

Damals, 2016, als der Skandal um die angebliche Vergewaltigung einer Teenagerin aus Berlin unsere community erschütterte, sprach der russische Außenminister Lawrow, der nämliche wie heute, von „unserem“ Mädchen Lisa.
Was bedeutet im Klartext: Wir haben euch im Blick. Wir haben euch nicht vergessen. Ihr gehört zu uns.
Wenn das keine Drohung ist. Und ein Rattenfängertrick.

Die erfahrene Kränkung, dieses Nichtdazugehören der Neuangekommenen ist ein starkes Plus für die russischen Machthaber. Da hätte Deutschland etwas sensibler und klüger handeln müssen. Statt dessen haben als viele von uns kamen, windige Demagogen den Fremdenhass zu lenken gewusst und so Wählerstimmen für sich gewonnen. Ich denke da nicht nur an Lafontaine. Auch Norbert Blüm hat mal etwas von „deutschem Schäferhund“ gefaselt. Selber Schuld.

Es gibt noch andere Gründe für eine Zuwendung zu Russland, dem Nachfolgestaat der Sowjetunion. Nicht alle sind gleich gewichtig. Nicht alle will ich hier aufzählen.

Mittlerweile denke ich, dass einer der wichtigsten Gründe die Unwissenheit über die eigene Geschichte ist.
Woher sollen sie sie auch kennen? Man muss sich schon aktiv darum bemühen. Oder das zweifelhafte Glück haben, dass die Alten erzählen.

Die meisten Russlanddeutschen, die hier leben, kennen ihre eigene Geschichte nicht. Weil sie nicht vorkam. Dort nicht. Und hier auch nicht. Die Alten, die Erlebnisgeneration redete nicht, aus Scham, aus Schmerz, weil sie keine Worte für die Schrecknisse hatte. Weder in den Schulbüchern noch im Diskurs kommen wir groß vor. Rausgefallen aus der Gesamtgeschichte. Was ein Glück für die russische Propagandist*innen. Da haben sie ein leichtes Spiel.

So kommt es, dass diejenigen, die Stalin verherrlichen plötzlich eine Option sind. Dabei war es dieser schnurrbärtige Onkel, der alle ins Lager gesteckt hat. Auch die wolgadeutsche Oma, auch die ukrainedeutschen Großeltern auch die Vorfahren aus den deutschen Dörfern auf dem Kaukasus.
Mit denselben menschenverachtenden und entwertenden Mechanismen, wird und wurden Gründe gefunden, andere Gruppen zu diskreditieren. Unter Stalin wie unter Putin. Es ist das Gleiche in Grün. In Z. Nur dass die jetzigen zu verdammenden Gruppen das ukrainische Volk, LGBTQ-Leute oder der Westen allgemein sind.
Doch wer diese Mechanismen nicht kennt, wer für die eigene Geschichte blind ist, wird den listigen Worten glauben.

Natürlich ist die entfesselte zielgerichtete Propaganda auf allen Kanälen die die russische Regierung, trotz Sanktionen streut, ein sehr wichtiger Baustein. Sie säen Desinformation, sie säen ihre Sicht der Dinge, egal ob sie zutrifft oder erlogen ist.
Aber es muss etwas da sein, was empfänglich ist, damit diese Saat aufgeht. Und anscheinend geht sie auf. Gekränkte Identität, Unwissenheit der eigenen Geschichte. Eine Verklärung der heilen Kindheit in der Sowjetunion. Der Verdacht, dass der Westen seine eigene Wahrheit erzählt. Tut er. Es ist auch gut, alles zu hinterfragen. Aber bitte nicht, in dem man sich der nächstbesten Diktatur in den Rachen wirft.

Wie aber damit umgehen? Was tun, wenn im Freundeskreis und in der Familie die Narrative des Kreml verteidigt werden? Ihnen allen den Rücken drehen? Über seinem Teller mit Pelmeni beim nächsten runden Geburtstag den Groll runterschlucken und schweigend nicken?

Es gibt drei Wege. Trennung. Selbstverleugnung oder ewiger Streit. Nicht so schön, aber so sind nunmal die Möglichkeiten. Doch das habe ich nicht gesagt.
Das ist es nicht, was ich allen auf den Weg geben wollte. Sondern folgendes: Bildet Banden! Sucht euch Gleichgesinnte. Wenn ihr euch informiert, werdet ihr merken, dass es nur wenige sind, nicht die Mehrheit, die der Kremlpropaganda auf den Leim gehen oder die von ihm korrumpiert lauthals seine verdrehten Wahrheiten hinausschreien. Es ist nicht die große Mehrheit. Sucht die anderen, vernetzt euch mit ihnen.

Weiterer Punkt: die eigene Geschichte kennen. Dann kann dir niemand erzählen, wer und was du sein sollst. Das eigene Selbstbild stärken ist wichtig.

Es kostet außerdem viel Kraft Solange diese vorherrschende Spannung aushalten zu können. Also Kraft sammeln. Gut zu sich sein.

Es gibt genug fernöstliche oder fernwestliche Techniken, um zu lernen, den eigenen Raum einzunehmen, für sich einzustehen, im Gleichgewicht zu bleiben. Egal, ob Yoga, Kampfsport oder Haka. Von mir aus auch Tango oder Gesang oder kontemplative Meditation. Alles was die eigene Wahrnehmung stärkt, alles was den eigenen Raum festigt, ist förderlich.

Was noch? Wenn Argumente nichts fruchten? Wenn sich alle mit vermeintlichen Fakten zu überschreien versuchen?

Aushalten. Abwarten. Ausharren und versuchen, sie alle dennoch irgendwie zu lieben.
Die Zeit wird nicht alle Wunden heilen, aber auch dieser Krieg hat irgendwann ein Ende. Irgendwann können wir uns um die Ruinen kümmern. Aufräumen, sortieren und die Spuren des Krieges beseitigen, der dann seinerseits zu einem alten Krieg geworden sein wird.

Das Verschwinden des Schäferhundes

Schäferhunde-Länderkunde

Wenn wir unseren deutschen Schäferhund haben, haben die Iren ihren Irish Setter. Folgerichtig haben die amerikanischen Einwanderer ihren amerikanischen Cockerspaniel. Die alten Engländer ihre Olde English Bulldogge. Aber was ist mit den jüngeren?
Hat Bern seinen Sennenhund?
Hat Peking seinen Pekingesen? Oder eher den Shih-Tzu? Der Shih-Tzu ist ein robuster, sehr stark behaarter Hund mit „arroganter“ Körperhaltung. Sowas aber auch, legt er die arrogante Haltung ab, sobald er nach Wuhan kommt oder gar in die Mongolei?

In Yorkshire darfst du dementsprechend nur noch mit einem Yorkshire-Terrier gesehen werden, sonst wirst du mit Teebeuteln beworfen. Noch dampfenden Teebeuteln. Also sieh dich vor.

Nach Polen darfst du nur mit dem Polnischen Niederungshütehund einreisen. Reizende Tiere. Und so anhänglich.

In Frankreich gibt’s konsequenterweise die französische Bulldogge für alle Einreisenden, welche die Schiebetüren vom Flughafen passieren. Oder so einen Idefix, den Hund von Asterix. Ist das nicht eine Art Terrier? Was ist mit dem Hahn? Dem stolzen Hahn der Gallier? Muss er zusätzlich mit? Muss man ihn verzollen?

In Belgien kannst du von Gesetz wegen nur heimisch werden, wenn du so einen wie Struppi von Tim und Struppi an der Leine führst. Aber du musst ihn ausschließlich mit Pommes füttern. Oder müssen dort alle Hunde Struppi heißen? Wie war das? Das gäbe vielleicht ein Kuddelmuddel auf der Hundeauslauffläche im Park. Die Struppiesierung Belgiens schreitet voran!

Was ist eigentlich mit den Menschen in Afghanistan? Kriegen sie auf dem Amt nur eine Geburtsurkunde ausgestellt, wenn sie einen stolzen Afghanen an der Seite führen? Wahrscheinlich nur, wenn der stolze Afghane auch einen stolzen Stammbaum aufweisen kann. Der Hund jetzt, nicht der Mensch. Ich komm schon ganz durcheinander.

Bei Norweger denken wir an Pullover, schon mal was von einem Norweger Elchhund gehört? In Oslo niemals ohne. Das wäre ein No-Go, sie würden dich aus jedem Café und jedem Restaurant schmeißen, wenn du dich mal ohne zeigen würdest. Ohne Maske, jederzeit, ohne Norweger Elchhund: RAUS hier!

Labrador-Schäferhund. Foto: Nadine Becker

Eine Deutsche Dogge gibt’s auch. Mich hat aber noch nie jemand darauf angesprochen, ob wir wegen dieser Dogge hierher gekommen sind. Obwohl. Schöner Hund. Flößt einem Respekt ein.

Gute Idee eigentlich, das mit den Hunden. Freunde des Menschen und so weiter. Und beugen sogar der Einsamkeit vor, die du in den ersten Jahren in einem fremden Land verspürst.

Es müssten aber strikte Einreiseregelungen herrschen, wo kämen wir denn da hin? Wir sind ja in Deutschland, alles muss geregelt sein. Bei einer weniger als zwei Wochen dauernden Reise würde ein Deutsches Kurzhaar reichen, das ist so eine Dackelrasse. Bei mittleren Aufenthalten im Land bis zu zwei Jahren wird die Mitnahme eines Schäferhundes empfohlen und bei endgültigem Niederlassen mit Bleiberecht für mehrere Generationen kommt nur eine Deutsche Dogge infrage. Wohin muss ich mich gleich wenden, um diese Kleine Eingabe im Bundestag einzureichen?

In der Opferrolle – Der Thriller ‚Auf einmal‘ von Asli Özge

In Asli Özges Thriller von 2016 ist das Opfer eine Russlanddeutsche.

Nach einer Party bleibt Anna allein mit dem Gastgeber zurück. Sie rauchen gemeinsam auf dem Balkon, küssen sich. Auf einmal geht es der jungen Frau nicht gut. Sie fällt wie leblos hin. Karsten, der Gastgeber der Party, läuft in Panik zu einer nahegelegenen Klinik, doch diese ist geschlossen. Er hastet zurück, ruft den Notdienst, doch es ist bereits zu spät. Anna ist tot.

Natalia Belitski, die unter anderem eine Hauptrolle in dem Film Poka -heißt Tschüss auf Russisch zu sehen war, spielt hier die kurze aber prägnante Rolle der Anna. Sie lacht auf, sie hustet hinter vorgehaltener Hand – wir hören sie kein einziges Mal auch nur ein Wort sprechen in den 3 bis 4 Minuten, die ihr Auftritt dauert.

Ein Kunstgriff der Regisseurin. Ich wusste, bevor ich den Film sah, dass sie aus Russland kommt. Daher habe ich den Film angeschaut. Aber die anderen Zuschauer*innen werden anfangs darüber im Unklaren gelassen. Erst allmählich kristallisieren sich Dinge heraus. Dass sie sich selbst auf die Party eingeschlichen hatte, dass sie im Grunde niemand kannte, dass sie eine Deutsche aus Russland war, die einen Mann und ein kleines Kind hatte.

Die ganzen Ungereimtheiten und Unwahrscheinlichkeiten des Falles, der Prozess und der Verdacht, er wäre für ihren plötzlichen Tod verantwortlich, brechen dem Protagonisten Karsten (Sebastian Hülk) fast den Hals. Sie kosten ihn fast seine Stellung und seine Freunde. Auch Laura, die Frau mit der er zusammenlebt und die zum fraglichen Zeitpunkt auf Geschäftsreise war, kommt mit der Situation nicht klar.

Natalia Belitski als Anna. Als alle Gäste gegangen sind, stirbt sie ohne ersichtlichen Grund. Was ist da passiert?

Im Grunde geht es aber weniger um die Familie und Umfeld des Opfers – die sind austauschbar. Es hätte jede Gruppe sein können, die zugewandert ist, in prekären Verhältnissen lebt, in der die Strukturen patriarchal bestimmt sind und die Frauen früh heiraten und Kinder bekommen.

Der Film ist also keine Studie über Russlanddeutsche, sondern zeichnet ein genaues Panorama einer bestimmten Gesellschaftsschicht in einer unbestimmten deutschen Kleinstadt wenn ein undurchsichtiges und krisenhaftes Ereignis eintritt.

Dieses kustvolle Werk wird langsam erzählt, die Musik sparsam eingesetzt, die Bilder sind intensiv. Oft bestimmt bedrückendes Schweigen die Szenerie. Altena, die Kleinstadt, in der dieser Film situiert ist, mit den hügeligen und herbstlich gefärbten Wäldern, spielt mindestens eine ebenso  eindrückliche Rolle darin wie die menschlichen Darstellerinnen und Darsteller. Der Thriller entspricht nicht dem bekannten Tatort-Schema: Leiche, Suche, Aufklärung. Es taucht auch kein einziger Kommissar auf! In Feuilletons und auf Festivals wurde Auf einmal hoch gelobt. Wahrscheinlich dient er nicht dazu, den Krimi-Allerweltsgeschmack zu bedienen. Zu sperrig. Zu detailversponnen. Es passiert zu viel auf der psychologischen Ebene. Arthouse eben.

Mich hat er vor allem wegen seiner Darstellung der Russlanddeutschen gereizt.

Seine Versuche, Russisch zu vernuscheln zeigen deutlich, dass Sascha Alexander Geršak, der den Eheman der Toten spielt, kein echter Russlanddeutscher ist. Dennoch kommt er in der Rolle als Fabrikarbeiter Andrej ganz authentisch rüber, als Karsten ihn in seiner rumpeligen Wohnung am Rande von Schloten und Fabriksilohs besucht.

Karsten: Ich hab gar nicht gewusst, dass Anna aus Russland ist. Man hats überhaupt nicht mehr gehört.

Andrej: Anna hat sich immer große Mühe gegeben, um den Akzent loszuwerden. Als sie nach Deutschland kamen, haben sich ihre Klassenkameraden immer lustig über sie gemacht.

K: Und Sie? Sind Sie später hierher gekommen?

A: Wieso?

K: Naja, weil bei Ihnen merkt man irgendwie gleich, dass Sie nicht von hier sind.

A: Bist du von der Ausländerbehörde oder was?

Zugegeben, diese Reaktion und dieser Begriff könnte original von einem stammen, der türkische oder kroatische oder albanische Wurzeln hat. Ein Deutscher aus Russland würde sich an dieser Stelle wahrscheinlich auf seinen Stammbaum und die in der Sowjetzeit verbotene Muttersprache berufen. Dennoch werden die RD hier nicht klischeehaft überzeichnet sondern respektvoll  und ein wenig aus der Distanz dargestellt. Aber eben als im Elend hausende Underdogs. Wie gesagt, wichtig ist im Film die Mehrheitsgesellschaft und die Kritik an ihr. Özge wurde in Istambul geboren und lebt schon lange in Berlin, hat also selbst Migrationshintergrund und gehört hier einer Minderheit an. Ihr Blick auf die Mehrheitsgesellschaft ist schonungslos und sehr genau.

Szenen wie das Abendessen bei Karstens Eltern sprechen Bände.

Im April lief der Film auf ARTE, er hat wie gesagt, im Feuilleton und auf Festivals ganz gute Kritiken eingeheimst. Das Drehbuch basiert übrigens auf einem Fall, der sich vor einigen Jahren in Wirklichkeit abgespielt hat. Eine junge Frau verstarb 2008 aus unerklärlichen Gründen auf einem Fest unter nicht geklärten Umständen und ohne Anzeichen von Gewalt – sie hatte aber türkische Wurzeln.

Meine übliche Kritik, dass Russlanddeutsche in der deutschen Gesellschaft/den Medien nicht vorkommen und wenn, dann nur negativ konnotiert als AfDler oder Maffiosi, bewahrheitet sich also nicht mehr. Ich will später noch andere Romane oder Filme vorstellen, die von Nicht-Russlanddeutschen geschaffen wurden und in denen diese Gruppe eine Rolle spielt. Hoffentlich nicht immer die des Opfers.

The Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=qwBFXi8hlYc

#Luenen.Nur.Ein.Einzelfall.

 

Am Morgen danach kommt die Meldung gleich an zweiter Stelle in den Nachrichten. Nach dem Bericht über den Einmarsch von Erdogans Truppen in kurdische Gebiete in Syrien. Mit Leopard-Panzern aus deutscher Produktion übrigens.

Lünen. Wo sonst über Kabul, Berlin und Los Angeles berichtet wird.

Es heißt: an einer Gesamtschule in Lünen habe ein Jugendlicher einen anderen erstochen. Der 15-jährige Angreifer galt als aggressiv und „unbeschulbar“. Er war mit seiner Mutter an die Käthe-Kollwitz-Schule gekommen, um in einem Gespräch mit der Sozialarbeiterin zu klären, ob er dort wieder aufgenommen wird. Vor etwa einem Jahr musste er diese Schule verlassen.

Käthe Kollwitz, Zwei miteinander ringende Männer, 1892

Ein ehemaliger Schüler ersticht seinen Mitschüler. Warum hatte er überhaupt ein Messer bei sich? Und. Was ist das für ein seltsamer Grund, der in allen Medien kollportiert wird, der andere hätte seine Mutter mehrfach provokant angesehen? Alles ist höchst undurchsichtig. Das Geschehen ist noch nicht richtig kriminalistisch untersucht worden, doch schon tauchen die ersten Meinungen und Urteile auf.


Dabei handelt es sich um einen tragischen Vorfall, der für alle Betroffenen höchst dramatisch ist. Die Schüler und Schülerinnen, das Lehrpersonal und die Eltern werden seelsorgerisch betreut. Nicht auszudenken, wie sich die Eltern des Jungen fühlen müssen, der am Dienastag morgen zur Schule ging und nie mehr wiederkommen wird.

Doch statt Mitgefühl zu zeigen, wird in sozialen Medien über die Nationalität des Täters spekuliert. Ein rechtspopulistisches Online-Magazin titelt: „15-jähriger Kasache tötet Leon (14) auf Schulflur“. Es ist nämlich so, dass der Täter zwar in Lünen geboren wurde, aber eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt. Seine Eltern sind aller Wahrscheinlichkeit nach Spätaussiedler und haben in Kasachstan gelebt. Dass die Familie des getöteten Jungen ebenfalls aus Kasachstan stammt, wurde in einigen Medien zunächst abgegeben, doch anschließend wieder entfernt. Vermutlich stimmt es auch gar nicht. Und irgendwie spielt es doch auch keine Rolle. Sollte es zumindest nicht. Oder?

Besorgte Bürger ereifern sich voll Schadenfreude, dass die Tat an einer „Schule ohne Rassismus“ verübt wurde, die einen offenen und freundlichen Umgang miteinander fördert, egal woher die Schüler*innen kommen. Und nun das: Ein Kasache sticht dort einen Deutschen ab.

Ihre Rechnung ist simpel: kasachischer Pass=Kasache=Moslem. Und auch gleich Messer. Gleich Gewalt. Gleich Merkel ist schuld.

Die rechtsgerichtete Presse schreibt in dem oben erwähnten Artikel, dass in Kasachstan 70% der Einwohner Suniten seien. Das stiftet Verwirrung. Ist der Täter ein Moslem?

Da er aber kein Moslem ist, werden nun andere Vorurteile aus der Mottenkiste gezogen. Aussiedler. Da war doch was?

Unintegrierbar. Parallelgesellschaft. Gewaltbereit (das bleibt also gleich, puh, gott sei Dank!). Schaut nur russisches Fernsehen mit Putins Fakenews. Und auch der vielzitierte Schäferhund im Stammbaum wird wieder hervorgekramt. Wie war das, haben die nicht damals bei der Einreise horrende viel Kohle bekommen?

Frau Zielisch ist übrigens Abgeordnete der AfD

Plötzlich geht es wieder um eine fremde Kultur. Wir gegen die. Dabei wollen die Aussiedler doch so gerne zum „wir“ werden. Dazugehören. Als Gleiche unter Gleichen.

Eine Situation wie in Kandel? Nein, nicht ganz. Als es klar wird, dass der Junge ein Aussiedler war, schweigen die Rechtspopulisten dann doch. Zumindest die offiziellen Stellen. Sie wollen die neugewonnen Wählerstimmen nicht wieder verlieren. Es wird keinen Trauermarsch geben.

Davon, wie sich die anderen AfD-Sympathisanten über das Kasachische und die Unkultur der Russen förmlich das Maul zerreißen, merkt man auf den Seiten von „Russlanddeutschen für die AfD“ herzlich wenig.
Sie ignorieren einfach die offen rassistischen Kommentare. Nach Tagen posten sie lediglich die Todesanzeige des Opfers. Mit Beileidsbekundungen darunter.

Wäre nicht spätestens jetzt der Moment, um innezuhalten? Um sich zu fragen, ob diese rechtspopulistische Partei wirklich eine gute Alternative für unsere Minderheit wäre? Denn wenns hart auf hart kommt, sind wir dann doch nicht die nützlichen, gut integrierten und wertebewussten Mitbürger, sondern werden schnell zu Iwans, Kasachen und Fremden, die mal einen deutschen Schäferhund hatten und zu Gewalt neigen, wenn unsere Ehre angekratzt wird.

Wäre nicht spätestens jetzt der Zeitpunkt zu merken, dass uns diese Herren und Damen Superdoitschen nicht für ihre Brüder und schon gar nicht für ihre Schwestern im Geiste halten?

Ich fürchte, das wird nicht geschehen. Die Suche nach Anerkennung, danach endlich anzukommen und aufgenommen  zu werden, scheint größer zu sein und wird sicher auch dieser Ent-Täuschung standhalten.

#Luenen wird irgendwann zu den anderen schrecklichen Nachrichten gereiht und abgehakt.

Schon nach dwei Tagen ist dieser Vorfall aus den Medien verschwunden. Dann kommen die Meldungen wieder aus Kabul, Berlin und Los Angeles. Jetzt bleiben die Familien mit dem Schock und der Trauer allein. Und werden merken, was ein einzelner Vorfall im Leben anrichten kann.


***

Einige der Kommentare aus Facebook, nur für diejenigen, die sie sich antun wollen:

Man liest bald nichts mehr anderers. Da ein gest0chere, da ein gest0chere, gehört bei deren Kultur scheinbar zu den Utensilien, die man täglich einstecken hat, wie unsereins ein Taschentuch oder einen Schlüssel.

– Sollte der Verdächtige ein Russlanddeutscher sein, dann möchte ich darauf hinweisen, dass er in einem kulturellen Umfeld in Kasachstan sozialisiert wurde, das keinesfalls „russlanddeutsch“ ist.

– Ja aber das ist unser neues Land… “ Ein land in dem wir gerne und gut leben “ Danke an unsere Eliten

– Seltsam aber die afd hat sich dazu noch nicht geäußert.abgesehen davon, mein Beileid an die Familie

– Die müssen erst mal schauen, ob der Kasache nicht zufällig auch Russlanddeutscher war.

– Ich weiß. Aber die sind ja der Meinung, dass mindestens die Eltern auch Deutsch sein müssen, damit die Nachkommen den deutschen Pass haben dürfen. Blutquatsch.

– Die AFD ist sowieso komisch. Zum Mordfall Marcel H. haben die sich, glaube ich, gar nicht geäußert. Und bei dem vergeigten Bombenanschlag auf dem Bus des BVB kam, glaube ich auch nichts mejr, als heraus kam, dass der Täter ein Russe, Deutschlandrusse o.ä. war.

– Soweit das aus den Medienberichten zu entnehmen ist, dürfte der Junge Russlanddeutscher sein – und die sind der AfD häufig nicht ganz abgeneigt… Dementsprechend werden die einen Teufel tun und sich dazu äußern.

– Der Täter war Nationalität Mensch. Das sollte für alles weitere reichen.

 

Wahl-o-Mann-o-Mann!

In den letzten Wochen standen die Russlanddeutschen Medienberichten zufolge im Verdacht, mehrheitlich der AfD zu verfallen. Wie die Lemmlinge. Sie seien verführbare Wähler und außerdem würden ihre konservativen Werte von dieser rechtspopulistischen Partei besser bedient werden als von den an sich konservativen Parteien.

Auf ARTE hatte sich Wladimir Kaminer zu Wort gemeldet und hat in heimeliger Kneipenatmosphäre ironisch-naiv das Narrativ RD=AfD noch befeuert. Er ist Experte in diesen Dingen, weil ja einige seiner Freunde Russlanddeutsche sind.

Die Festschreibung stand unverrückbar. Von Bericht zu Bericht journalistisch untermauert. Haben die alle voneinander abgeschrieben? Jedenfalls kursierten immer zwei gleiche Bilder. Das von der Demo um das Mädchen Lisa und eins von der Auslage des Kalinka-Supermarkts.

Trotz relativierender Stimmen und Berichte, trotz warnender Rufe in den sozialen Medien (z.B. der Seite ‚RD gegen AfD‘ und einer Ansprache des russischen Journalisten Nikolai Kameniouk, der die russischspachige Community eindringlich bat, nicht die AfD zu wählen) und einem Protestschreiben von russlanddeutschen Vereinen hielt sich dieses Narrativ hartnäckig bis zum Ende des Wahlkampfes – und nun drüber hinaus.

Oszillierend zwischen Putin und Hitler. Gehts noch?

Wirkliche Erhebungen und Fakten gibt es nicht oder sie gehen im öffentlichen Diskurs unter. Der Juniorprofessor für Migration und Integration der Russlanddeutschen Jannis Panagotidis hat kurz vor dem Wahlsonntag mit seinem Kollegen Peter Doerschler von der Bloomsburg University in einem Zeitungsbericht mit ein paar Mythen rund um das Thema Russlanddeutsche und AfD aufgeräumt. Sie haben herausgefunden, dass der Zuspruch kaum (bzw. im Rahmen statistischer Fehlermargen eigentlich gar nicht) über dem Durchschnitt anzusiedeln ist. Immer wieder gehörte Behauptungen, die AfD sei die beliebteste Partei unter den Russlanddeutschen entbehren somit jeder Grundlage.

Hier der Bericht darüber in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-die-afd-partei-der-russlanddeutschen-1.3676846

Statt der propagierten 100% sind laut ihren Befragungen also knapp 14% der Deutschen aus Russland, die mit der AfD sympathisieren. Im Bundesdeutschen Durchschnitt sind es 12,6%, also 1,4% weniger.

Am Tag nach der Wahl schien sich das Segel der öffentlichen Stimmungsmache gedreht zu haben. Plötzlich sind es nicht die 1.8 Mio wahlberechtigte Aussiedler, die den Rechtsruck im Bundestag verursacht haben sollen, sondern Millionen abgehängter ostdeutscher Männer. Sieh an. Doch dann tauchten wieder ein halbes dutzend Berichte über Aussiedler auf, die alte These widerkäuend.

Enstand kurz vor der Wahl, Russlanddeutsche gegen die AfD

Viel Mimimi um Nichts?
Nur zwei russlanddeutsche AfD-Kandidaten haben es mit einem Direktmandat in den Bundestag geschafft. Wenn sich noch mehr einen steilen Aufstieg in dieser Quereinsteigerpartei versprochen haben, so dürften sie nun enttäuscht sein.

Die Hoffnung, dass nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse das pauschalisierende Bashing, gewürzt mit einer völligen Ignoranz der Befindlichkeiten und der Geschichte der russlanddeutschen Community endlich ein Ende hat, hat sich nicht erfüllt.

Bisher wurde jede Konferenz, jede Kampagne seitens der Russlanddeutschen, die nicht die mediale Festschreibung befeuert, von der Presse mit hartnäckiger Missachtung gestraft. Passte leider nicht in das typische Bild des rückwärtsgewandten, chauvinistischen Keulenschwingers, das sich in den letzten Monaten herausgebildet hatte.

Verfallen wir in eine Opferrolle, in dem wir behaupten, die Presse würde eine Hexenjagd veranstalten? Ja. Aber. Auch ein erklärter Paranoiker wird manchmal von feindlichen Agenten verfolgt. Und eine Volksgruppe, die über Generationen die Opferrolle innehatte, kann durchaus auch Opfer einer Hetzkampagne werden.

Um solchen pauschalisierenden Berichten in Zukunft etwas entgegenzusetzen, müssen wir uns viel mehr vernetzen. Angesichts des medialen Bashings ist es schon vielfach geschehen. Anscheinend noch nicht genug. Das wäre mal ein Schritt, um die Opferrolle und das Jammern endlich hinter uns zu lassen. Wir sind nicht der klägliche Rest, wir sind die Mehrheit. Mehr als die 14% (selbst mehr als 30%) und das sollte von der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen und gewürdigt werden.

Was uns bleibt.
Obwohl es offensichtlich ist, dass sich die AfD-Begeisterung der Aussiedler in statistischen Grenzen hält, gibt es diese Gruppe, die sich den Populisten anschließt.

Wir können es nicht leugnen, sondern müssen uns darüber klar werden, dass die Integration offensichtlich doch nicht so vorbildlich geklappt hat. Nicht überall, nicht bei allen.

So wie die Gesamtbevölkerung in diesem Land, müssen wir dem Fakt stellen, dass nicht alle vom europäischen Gedanken und dem Wertesystem einer offenen Gesellschaft mitgenommen worden sind. Der Auftrag wird sein, nach den Ursachen zu forschen und uns dem zu stellen.

Diese Wahl hat uns allen also eine realexistierende Steilvorlage gegeben.
Allen, die dieses Fleckchen Erde teilen.

Tatsache ist: In Lahr, Pforzheim und Calv, sogenannten Hochburgen mit einem hohen Anteil an russlanddeutscher Bevölkerung, schafft es die AfD auf den zweiten Platz nach der CDU.

Auch in den neuen Bundesländern gab es mehr Wählerstimmen für diese Partei. In Sachsen rutschte sie gar auf den ersten Platz.

Aber es wird nicht mehr unterschieden. Es scheint sich in den Köpfen festgesetzt zu haben, dass alle dumpfe Rassisten sind, die ‚Ossis‘ und die ‚Aussies‘. Die Männer aus dem tiefsten Osten und die Aussiedler, die aus dem noch tieferen Osten stammen. Die letzteren sind laut der aufgeklärten Öffentlichkeit: Erzkonservative, die sich selbst für bessere Deutsche halten und das endlich auch bestätigt bekommen haben von Höcke, Gauland und Co.

Halleluja, nach 20 Jahren nimmt sie endlich jemand für voll! Wenn sie sich da nicht mal täuschen. Willfährige Wahlhelfer waren sie, das ja. Aber ob die erhoffte Teilhabe am politischen System am rechten Rand gelingt?

Wie gesagt: es gibt keine hinlänglichen Studien über die Zahlen außerhalb der Hochburgen. Von dort, wo sich Deutsche aus Russland integriert und assimiliert haben.

An die 1.8 Millionen von uns waren wahlberechtigt.

In einigen sozialen Brennpunkten mit hohem Aussiedleranteil hat die AfD bis zu 30% geholt.

Lässt sich denn daraus auch schlussfolgern, dass es auch insgesamt dreißig Prozent der Deutschen aus Russland waren, die diese Partei gewählt haben?

Überall?
Auch in Hamburg?
Auch in Köln Chorweiler?
Auch in Homberg an der Efze?

In Hamburg hat die AfD beispielsweise in einem Viertel (Moorfleet) 40% bekommen. Von 61 Stimmen waren das 21, ist ein ganz kleiner Wahlkreis. Und auch in Stadtteilen wie Billbrook hat sie abgesahnt. Aber das bedeutet doch nicht, dass alle Bewohner*nnen der Hansestadt AfD-affin seien. Das ist absurd, wenn man sich die übrigen Zahlen anschaut. Was die Russlanddeutschen angeht, sind solche Schlussfolgerungen jedoch an der Tagesordnung.

Und selbst wenn es hochgerechnet doch 30% sein sollten, das patriotisch-völkische Drittel, das die Populisten am Ruder sehen möchte, es bleiben noch immer 1,2 Millionen, die die AfD nicht gewählt haben. Nur so am Rande.

Es ist ein Mythos entstanden, der Aussiedler und die Alternative für Deutschland aneinander kettet. BFF. Best friends forever. Oder eher Master and Servant. Allen vernünftigen Stimmen, die nach genauen Untersuchungen fragen, zum Trotz.

Er wird fortgeführt, dieser Mythos, weil es einfacher ist, eine Minderheit für das Versagen der Politik der letzten Jahre oder Jahrzehnte verantwortlich zu machen. Die Nazis sind immer die anderen. Die Hölle, das sind nicht wir.

Dennoch, eines ist nicht von der Hand zu weisen: Der schale Nachgeschmack bleibt, dass es einen Prozentsatz in unserer Community gibt, die Heimatliebe mit völkischem Gedankengut verwechseln. Die in die Hetztiraden gegen Andersdenkende und anders Aussehende mit einfallen. Die Frauen am liebsten in einer Rolle sehen, die es zuletzt im Biedermeier gab. Mit einer Stickarbeit am Kamin. Und ansonsten Kinder, Küche und Kirche.

Bei all der Verteidigungshaltung und den Relativierungsversuchen dürfen wir diese Tatsache nicht aus den Augen lassen. Wir müssen uns darüber klarwerden, wie wir mit diesem Problem umgehen. Als Einzelpersonen und auch in den Gruppen und Vereinen, in denen wir uns bewegen. Das wird die eigentliche Aufgabe sein. Uns mit diesem Prozentsatz, wie hoch er auch sein mag, auseinanderzusetzen.

Okroschka und die AfD

Die Russifizierung Europas schreitet voran! Und ich genieße das, denn gestern habe ich im (nichtrussischen) Supermarkt Kwas in Dosen gefunden. Von zwei verschiedenen Firmen sogar. Heute mache ich mal eine Okroschka-Suppe und teste, ob dieser Kwas was taugt. Das Rezept für die frische Sommersuppe mit Kartoffeln und Dill steht bei einem früheren Eintrag auf diesem Blog.

Auf anderen Kanälen wird ebenfalls eine schleichende oder galoppierende Russifizierung moniert. Russlanddeutsche tauchen als potentielle AfD-Wähler fast epidemisch in allen möglichen Artikeln und bei Sendungen wie Monitor im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf. Diese bucklige Verwandtschaft, die sich störrisch gegen jegliche Modernisierung und Anpassung an eine offene multikulturelle Gesellschaft sträubt. Die mit einem astreinen russischen Akzent oder auf Russisch gegen Fremde herzieht. So kommen wir rüber. Zwar ist der Ton ist nicht mehr so abweisend wie noch vor 20 Jahren und es werden sogar Aussagen getroffen, wie diese: Dann werden sich die Demokraten von rechts bis links über die Parallelgesellschaften, den Mangel an Demokratieverständnis der Migranten und ihre Beeinflussung durch den Kreml empören. Dabei sei jetzt schon bemerkt: Das sind die russischsprachigen Aktivisten, die sich für die demokratischen Werte einsetzen, und das ist die deutsche Politik, die sie dabei im Stich lässt.

Der vollständige Beitrag der FAZ vom Donnerstag ist hier zu finden. Dieser Artikel ist dabei noch einigermaßen differenziert.

Ein schaler Nachgeschmack bleibt dennoch.

Wenn eine Gesellschaft eine Gruppe in Ghettos pfercht, ihnen den Zugang zu qualifizierten Jobs und Bildungschancen wenn nicht sperrt, so doch erschwert, dann kommen ganz sicher keine zufriedenen und weltoffenen Bürger*innen heraus. So oder so ähnlich sehen das manche Kommentare auf Facebook zu diesem Artikel. Zumindest diejenigen, die nicht gegen Schäferhundrussen pöbeln.

Ich kann es nicht leugnen. Es scheint etwas an dieser Partei zu geben, das insbesondere Russlanddeutsche anzieht. Es steht noch aus, die Gründe dafür zu untersuchen.

Was mich allerdings wundert: aus dem Spektrum der vielen Menschen, der Schicksale und Einstellungen werden gerade diejenigen herausgefischt, die solch extremen Ansichten vertreten wie Eugen Schmitz oder Heinrich Groth, der behauptet bei Monitor so abstruse Sachen wie diese: den Deutschen sei es unter Adolf ja nicht so schlecht gegangen. Gegenüber dem russischen Sender RTDV hat er Anfang April gesagt: ich als Biologe weiß genau, was die Verunreinigung der biologischen Masse bedeutet. Der Mann ist einfach ein Extremist und soll nun alle Russlanddeutschen repräsentieren? Ich weiß genau, dass die Medien das besser hinkriegen könnten. Warum tun sie das nicht? Weshalb fehlt hier die nötige Differenzierung, die an anderer Stelle so stark eingefordert wird?

Traurig, dass kaum andere O-Töne gesucht und gefunden werden. Aber vielleicht sind progressive, gut integrierte Aussiedler*innen einfach zu banal? Passen nicht ins Konzept. Dienen nicht dem Aufbau eines simplen Feindbildes?

Und was ist unsere Volksgruppe eigentlich anderes als eine Okroschka-Suppe, denke ich und zupfe die feinen Äste vom Dill ab: Ein zusammengewürfeltes Gebilde aus vielen verschiedenen Zutaten. Die einen sind eben die Salzgürkchen für den säuerlichen Geschmack und andere die Kartoffeln, die breite Basis. Radieschen mit außen roter Haut und innen weißer Masse habe ich schon an anderer Stelle behandelt. Wer ist dann aber der Dill? Die sogenannten Kulturarbeiter*innen? Und wer kommt daher, wie eine scharfe Frühlingszwiebel? Der Kwas und der Schmand sind dann die beiden gemeinsamen Sprachen, das Fluidum, in dem alle schwimmen. Übrigens steht auf der einen Kwas Dose als Slogan: Refresh Yourselfsky! Was soviel heißen soll wie: Erfrisch dich selbskij. Witzig. Und: Kvass Drovje! Weniger witzig. Ein Männeken tanzt Kasatschök. Aus dem piefigen Armeleutegetränk ist ein trendiges veganes Produkt geworden. Leider ist dieser Kwas etwas zu süß für meinen Geschmack, da hätte ich auch gleich Malzbier nehmen können. Schmand habe ich auch nicht, werde wohl wieder griechischen Joghurt drauftun, damit schmeckt es ebenso gut.

Ist es so schwer zu begreifen, dass die Gruppe der Aussiedler nicht etwas Homogenes ist, sondern etwas ebenso Zusammengewürfeltes wie eine Okroschka, bestehend aus vielen Grüppchen und Individuen. Ein jeder und eine jede befindet sich an anderer Stelle im Prozess der Loslösung von der alten Heimat und dem sich Verwurzeln in der Neuen. Manche verleugnen das Russische in sich, andere distanzieren sich eher vom deutschen Anteil. Und dazwischen gibt es 2 Millionen 399 Tausend 998 weiterer Nuancen. Die pauschale Annahme, alle fänden Putin prima und die AfD wählbar, kann und will ich nicht akzeptieren, sie tut mir fast körperlich weh.

Aber mich fragt ja keiner. Pah! Dann geh ich eben weiterschnibbeln. Auf Wiedersehnje!

Nachtrag zum Gedenktag

Heute kam eine älterer Text aus der ZEIT zu mir geflattert. Die Beschreibung eines stillen Gedenkens an gefallene russische Soldaten, die ich der Vollständigkeit halber auch ins Mosaik aufnehmen möchte. Andere Perspektive, anderes Erleben. Mit Witz und einer gewissen Aufmüpfigkeit zeichnet der Artikel die Geschichte zwischen den Russen und den Deutschen nach und ist erfüllt von einem Gefühl, das oft fehlt in unseren heutigen Diskursen: Einfühlungsvermögen.

Achtung, er ist lang.

Russland sei Dank

Ein Plädoyer für den empathischen Blick nach Osten
Von Christoph Dieckmann

  1. Januar 2014

Ich lebe in Pankow, im Norden von Berlin. Seit Langem pflege ich ein Silvesterritual. Am letzten Tag des Jahres wandere ich durch die Zingerwiesen und den Schönholzer Wald zum sowjetischen Ehrenmal.

hier weiterlesen…

Der BVB-Bomber

Die seriöseren Medien nennen seine Herkunft nicht. Die Yellowpress hat ihn schon durchleuchtet, mit der Kirchengemeindenvergangenheit und dem Bubigesicht und eben dem Geburtsort im Ural. Ein Deutsch-Russe hat angeblich die Bombe am Mannschaftsbus des BVB gelegt. Sein Motiv: Börsenspekulation.


Die Nachricht hat in mir einiges ausgelöst: werden sie wieder Bashing betreiben, werden wieder alle, die aus dem wilden Osten kommen als Wilde abgeurteilt? Wird nun den Russlanddeutschen pauschal eine Mordlust untergeschoben? Anscheinend nicht.

Wieso trifft mich das? Bin ich nicht genauso wie die Sensationspresse, die entgegen dem journalistischen Kodex die Herkunft betont, sie ans Licht zerrt, als wäre sie der Auslöser für die Tat? Als wäre der Geburtsort und die Sozialisation zwangsläufig verantwortlich für die Entscheidungen von Leuten?

Bin ich nicht genauso wie die Presseleute, weil ich mich mit diesem Fall nun innerlich beschäftige? Und zwar erst seit dem ich weiß, dass er möglicherweise „einer von uns“ ist? Das ist dieselbe Denke, nur mit einem anderen Vorzeichen. Identifikation. Einordnung. Schublade auf, Schublade zu.

Alle diese Parameter – Börse – Fußball – Bombe – liegen mir so fern wie ein Ferienhaus in Timbuktu. Wieso suche ich nach Gemeinsamkeiten und fürchte, dass diese Tat irgendwie auf mich abfärben könnte?

Ich lese den Namen und denke, W., haben wir in der Verwandtschaft einen Namen, der mit W. anfängt? Nein. Ein Glück. Aber bei anderen Bombenlegern frage ich mich das nicht. Warum trifft mich diese Nachricht so persönlich, aber erst nachdem bekannt wurde, was für ein Landsmann dieser Sergej W. ist?

Ein Glück wird aus dieser Meldung keine Hetzkampagne gemacht. Im Moment passieren eben noch gewichtigere Dinge, die die Nachrichten bestimmen. Und: das Motiv ist auch nicht religiös begründet. Es sei denn, wir betrachten die Anbetung des Mammon als eine religiöse Spielart.

Dann käme zu dem Kanon von Attentätern, den kommunistischen, nationalistischen, anarchistischen und islamistischen nun auch noch die kapitalistische Variante. Wird nun im großen Stil der Kapitalismus verurteilt und abgeschafft?

Ich sollte mich davon abkoppeln. Aber ich kann es irgendwie nicht. Erst mal einen Tee.

Schwerpunkt diesmal: Russlanddeutsche!

RHEIN! – Zeitschrift für Worte, Bilder, Klang widmet ihre nächste Ausgabe der deutschen Literatur aus Russland. Ist das was? Oder ist das was! Mehr dazu hier:

Russische Musik- und Kulturnews

cover_rhein_13_1 (c) Coverbild: Tatjana Bleich

Köln. Die Literatur- und Kunstzeitschrift „RHEIN!“, die vom Verein KUNSTGEFLECHT e.V. herausgegeben wird, widmet ihre Herbstausgabe (Nr. 13) der deutschen Literatur aus Russland. Am 25. November wird diese Ausgabe von der Redaktion und einigen in der Ausgabe vertretenen Autoren wie Eleonora Hummel, Artur Rosenstern und Waldemar Weber im Kölner Theater „Die Baustelle“ um 19:30 Uhr im Rahmen des Kunstfestes „KUNST ALS BRÜCKE: DEUTSCHLAND UND RUSSLAND, LITERATUR UND MUSIK“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Der bekannte Komponist Bernd Hänschke wird mit einigen Musikern aus der Umgebung die Lesungen der Autoren musikalisch umrahmen. Unter anderem mit Musik von Alfred Schnittke.

Während die Deutsche Literatur aus Rumänien den deutschen Lesern bereits seit den 70er Jahren ein Begriff ist, kennt der Leser hierzulande kaum die deutschsprachige Literatur aus Russland. Die deutschsprachigen Autoren, Künstler und Wissenschaftler waren in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts zum großen Teil den stalinistischen Säuberungen zum…

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Worthülse des Tages. 21. September:

wertkonservativ

Dieses Adjektiv stößt mir regelrecht auf, denn es wird in den letzten Wochen und Monaten dafür benutzt, Russlanddeutsche zu charakterisieren und zu erklären, warum die alle (ich betone alle! Denn Unterscheidungen sind nur was für Warmduscher) zur AfD laufen.

Sie haben Migrationshintergrund, also sind sie auf Sicherheit bedacht und eben w e r t k o n s e r v a t i v. Eigentlich was Schönes, Werte zu bewahren, aber darum geht es hier nicht.

Sie wollen keinen Sex vor der Ehe, also wählen sie AfD. Das ist die einfache Rechnung. Redakteure der taz haben vor dem Mix-Markt (Geschäft mit russischen Lenbensmitteln, es gibt drei davon in Berlin, da tummeln sich die Reporter immer, um typische Aussiedler*innen beim Pelmenikauf zu erwischen) eine Frau angesprochen, die einer dieser strengen religiösen Gruppierungen angehört, wo die Frauen Hauben tragen und niemals Hosen. Und die ist gegen Sex vor der Ehe und wird AfD wählen.

Damit ist doch alles geritzt. Eine für alle. 4 Millionen. Eine wertkonservative Masse. Ist Wertkonservatismus nun eine Umschreibung für Rassismus oder nicht?

Also. Zum Mitschreiben.

Russlanddeutsche sind alle: wertkonservativ, ferner wortpreservativ (denn mit Argumenten erreichst du sie nicht), ferner Wurstpersistent (oder hat jemand schon mal russlanddeutsche Vegetarier gesehen? Ganz zu schweigen von Veganer*innen – ja ich, und zwar einige. Wenige. Mindestens eine. Die war mal Vegetarierin, für mindestens 15 Jahre, dann hat sie sich auf ihre Werte besonnen und ist zu uns zurückgekehrt. Aber egal. Es geht um die Sache an sich!)

Und überhaupt sind sie entwicklungsresistent. Alles Hillbillies. Von dort, von der Wolga eben, liegt noch weiter weg als die Walachei. (Ätsch, seit 1941 lebt kein einziger mehr von ihnen an der Wolga, aber Kasachstan ist auch weit weit weg.)

Aber im Moment ist zumindest eine von ihnen wutimperativ und presseavertiv. Nämlich ich.

Denn das Dumme ist, diejenigen, die sowas in der Zeitung lesen, glauben das am Ende auch noch.

 

(P.S.: Liebe Wildgans, ich habe mir erlaubt, dein Format mit dem Wort des Tages zu entwenden und zu verfremden. Ich hoffe, du denkst jetzt nicht auch noch, ach, die wiedermal, alles Diebe, diese Aussiedler, einer wie die andere.Ich habe mich nur inspirieren lassen, konnte aber natürlich nicht lassen, zu dem Wort meinen Senf dazuzugeben…)

 

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